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[Friedrich von Schiller]

Der Handschuh
[A luva]

[The Glove]

 

Der Spaziergang
[
El paseo]

 

Der Handschuh

 

Vor seinem Löwengarten,
Das Kampfspiel zu erwarten,
Saß König Franz,
Und um ihn die Großen der Krone,
Und rings auf hohem Balkone
Die Damen in schönem Kranz.

 

Und wie er winkt mit dem Finger,
Auf tut sich der weite Zwinger,
Und hinein mit bedächtigem Schritt
Ein Löwe tritt,
Und sieht sich stumm
Rings um,
Mit langem Gähnen,
Und schüttelt die Mähnen,
Und streckt die Glieder,
Und legt sich nieder.

 

Und der König winkt wieder,
Da öffnet sich behend
Ein zweites Tor,
Daraus rennt
Mit wildem Sprunge
Ein Tiger hervor,


Wie der den Löwen erschaut,
Brüllt er laut,
Schlägt mit dem Schweif
Einen furchtbaren Reif,
Und recket die Zunge,
Und im Kreise scheu
Umgeht er den Leu
Grimmig schnurrend;
Drauf streckt er sich murrend
Zur Seite nieder.

 

Und der König winkt wieder,
Da speit das doppelt geöffnete Haus
Zwei Leoparden auf einmal aus,
Die stürzen mit mutiger Kampfbegier
Auf das Tigertier,
Das packt sie mit seinen grimmigen Tatzen,
Und der Leu mit Gebrüll
Richtet sich auf, da wird's still,
Und herum im Kreis,
Von Mordsucht heiß,
Lagern die greulichen Katzen.

Da fällt von des Altans Rand
Ein Handschuh von schöner Hand
Zwischen den Tiger und den Leun
Mitten hinein.

 

Und zu Ritter Delorges spottenderweis
Wendet sich Fräulein Kunigund:
»Herr Ritter, ist Eure Lieb so heiß,
Wie Ihr mir's schwört zu jeder Stund,
Ei, so hebt mir den Handschuh auf.«

 

Und der Ritter in schnellem Lauf
Steigt hinab in den furchtbarn Zwinger
Mit festem Schritte,
Und aus der Ungeheuer Mitte
Nimmt er den Handschuh mit keckem Finger.

 

Und mit Erstaunen und mit Grauen
Sehen's die Ritter und Edelfrauen,
Und gelassen bringt er den Handschuh zurück.
Da schallt ihm sein Lob aus jedem Munde,
Aber mit zärtlichem Liebesblick –
Er verheißt ihm sein nahes Glück –
Empfängt ihn Fräulein Kunigunde.
Und er wirft ihr den Handschuh ins Gesicht:
»Den Dank, Dame, begehr ich nicht«,
Und verläßt sie zur selben Stunde.

Δ

A Luva

 

No jardim dos leões , para assistir à luta,
O imperador galeia. Em derredor se escuta

A côrte a sussurrar. Sob as mantas escuras,
Junto ao trono , reluz o arnês das armaduras,

 

Enquanto nos balcões, em volta, descortina
A sêda de os dosséis a graça feminina.

O augusto imperador com os dedos fez sinal,
E, emperrado, a ranger nos gonzos, o portal

Lentamente se abriu, e, majestoso, assoma,
Abrindo a goela enorme e sacudindo a coma,

Um vulto silencioso. Agita-se a bancada,
Inquieta se debruça a côrte entusiasmada,

E o fulvo caçador das selvas , o leão,
Com os olhos em fogo espreita a multidão.

 

Até que enfim descansa os músculos na arena.
Do trono, o imperador mais outra vez acena;

E um segundo portão se escancarando, em frente,

Deixa um tigre sair, aos saltos, de repente;

Ele fita rugindo o rei dos animais,
Lambe-lhe a rubra língua os dentes colossais,

E a cauda mosqueada e forte, que serpeia,
Açoita devagar a palidez da areia .

Rodeia enraivecido ao grande leão deitado,
E, engrolando um rugido, estira-se a seu lado.

 

Pela terceira vez o imperador acena ;
Ao seu gesto recua uma grade pequena,

E a rugir e a saltar, pintalgados e pardos,
Lançam-se de uma vez da jaula dois leopardos.

Engrifam-se ante o tigre, e, arqueando o dorso hirsuto,
Aferventam, bufando, a cólera do bruto,

Que, encolhido nos rins, projeta-se e com a garra
Volteando no ar, veloz, os leopardos agarra.

E ruge o leão soerguendo o pescoço jubado,
Olhando os dois no chão do circo ensangüentado.
Nas bóbedas restruge em ecos o alarido
E entre as aclamações do povo erra pedido.
Aí, do peitoril florido de um balcão,
Uma luva caiu de encantadora mão,
E, como por querer, caiu exatamente
Entre o vulto do tigre e o do leão horrente.


E Cunegundes bela,a sorrir de ironia,
A um jovem vigoroso e esbelto lhe dizia: 
"Se é verdade que é tão ardente e tão vibrante, 
O amor que proclamais a todo e todo instante,
Cavalheiro Delorge, alevantai do chão 
A luva que caiu a pouco desta mão." 
A sentença fatal apenas ele ouvia 
E já o podiam ver descendo a escadaria 


Que dava para o circo; e, sem voltar o rosto, 
Sem olhar para trás, com o semblante composto, 
Com as fidalgas feições serenas e severas, 
Nos dedos levantou a luva junto às feras. 
E, da mesma expressão indiferente e fria, 
Escutava ao subir, de volta, a escadaria, 


Entre as damas gentis e os nobres de valor, 
Um murmúrio correr de pasmo em seu louvor. 
O sorriso da bela,amável,lhe assegura 
Num próximo futuro a próxima ventura. 
Mas Delorge,orgulhoso,antegozando a ofensa : 
"Eu rejeito, senhora, a vossa recompensa". 
Com um sombrio prazer nos olhos cintilantes, 
Ia partir, porém, tardou ainda, e, antes 
De deixar para sempre aquela que ele amara, 
A luva lhe atirou, com força, em plena cara.

Δ

 

The Glove

 

Before his lion-court,
Impatient for the sport,
King Francis sat one day;
The peers of his realm sat around,
And in balcony high from the ground
Sat the ladies in beauteous array.

And when with his finger he beckoned,
The gate opened wide in a second,--
And in, with deliberate tread,
Enters a lion dread,
And looks around
Yet utters no sound;
Then long he yawns
And shakes his mane,
And, stretching each limb,
Down lies he again.

Again signs the king,--
The next gate open flies,
And, lo! with a wild spring,
A tiger out hies.
When the lion he sees, loudly roars he about,
And a terrible circle his tail traces out.
Protruding his tongue, past the lion he walks,
And, snarling with rage, round him warily stalks:
Then, growling anew,
On one side lies down too.

Again signs the king,--
And two gates open fly,
And, lo! with one spring,
Two leopards out hie.
On the tiger they rush, for the fight nothing loth,
But he with his paws seizes hold of them both.
And the lion, with roaring, gets up,--then all's still;
The fierce beasts stalk around, madly thirsting to kill.

From the balcony raised high above
A fair hand lets fall down a glove
Into the lists, where 'tis seen
The lion and tiger between.

To the knight, Sir Delorges, in tone of jest,
Then speaks young Cunigund fair;
"Sir Knight, if the love that thou feel'st in thy breast
Is as warm as thou'rt wont at each moment to swear,
Pick up, I pray thee, the glove that lies there!"

And the knight, in a moment, with dauntless tread,
Jumps into the lists, nor seeks to linger,
And, from out the midst of those monsters dread,
Picks up the glove with a daring finger.

And the knights and ladies of high degree
With wonder and horror the action see,
While he quietly brings in his hand the glove,
The praise of his courage each mouth employs;
Meanwhile, with a tender look of love,
The promise to him of coming joys,
Fair Cunigund welcomes him back to his place.
But he threw the glove point-blank in her face:
"Lady, no thanks from thee I'll receive!"
And that selfsame hour he took his leave.
 

Δ

 

Der Spaziergang


Sei mir gegrüßt, mein Berg mit dem rötlich strahlenden Gipfel,
  Sei mir, Sonne, gegrüßt, die ihn so lieblich bescheint!
Dich auch grüß ich, belebte Flur, euch, säuselnde Linden,
  Und den fröhlichen Chor, der auf den Ästen sich wiegt,
Ruhige Bläue, dich auch, die unermeßlich sich ausgießt
  Um das braune Gebirg, über den grünenden Wald,
Auch um mich, der endlich entflohn des Zimmers Gefängnis
  Und dem engen Gespräch freudig sich rettet zu dir,
Deiner Lüfte balsamischer Strom durchrinnt mich erquickend,
  Und den durstigen Blick labt das energische Licht,
Kräftig auf blühender Au erglänzen die wechselnden Farben,
  Aber der reizende Streit löset in Ammut sich auf,
Frei empfängt mich die Wiese mit weithin verbreitetem Teppich,
  Durch ihr freundliches Grün schlingt sich der ländliche Pfad,
Um mich summt die geschäftige Bien, mit zweifelndem Flügel
  Wiegt der Schmetterling sich über dem rötlichten Klee,
Glühend trifft mich der Sonne Pfeil, stillliegen die Weste,
  Nur der Lerche Gesang wirbelt in heiterer Luft.
Doch jetzt brauss aus dem nahen Gebüsch, tief neigen der Erlen
  Kronen sich, und im Wind wogt das versilberte Gras, 
Mich umfängt ambrosische Nacht; in duftende Kühlung
  Nimmt ein prächtiges Dach schattender Buchen mich ein,
In des Waldes Geheimnis entflieht mir auf einmal die Landschaft,
  Und ein schlängelnder Pfad leitet mich steigend empor.
Nur verstohlen durchdringt der Zweige laubigtes Gitter
  Sparsames Licht, und es blickt lachend das Blaue herein.
Aber plötzlich zerreißt der Flor. Der geöffnete Wald gibt
  Überraschend des Tags blendendem Glanz mich zurück.
Unabsehbar ergießt sich vor meinen Blicken die Ferne,
  Und ein blaues Gebirg endigt im Dufte die Welt.
Tief an des Berges Fuß, der gählings unter mir abstürzt,
  Wallet des grünlichten Stroms fließender Spiegel vorbei.
Endlos unter mir seh ich den Äther, über mir endlos,
  Blicke mit Schwindeln hinauf, blicke mit Schaudern hinab,
Aber zwischen der ewigen Höh und der ewigen Tiefe
  Trägt ein geländerter Steig sicher den Wandrer dahin
Lachend fliehen an mir die reichen Ufer vorüber,
  Und den fröhlichen Fleiß rühmet das prangende Tal.
Jene Linien, sieh! die des Landmanns Eigentum scheiden, 
  In den Teppich der Flur hat sie Demeter gewirkt.
Freundliche Schrift des Gesetzes, des menschenerhaltenden Gottes,
  Seit aus der ehernen Welt fliehend die Liebe verschwand,
Aber in freieren Schlangen durchkreuzt die geregelten Felder,
  Jetzt verschlungen vom Wald, jetzt an den Bergen hinauf
Klimmend, ein schimmernder Streif, die Länder verknüpfende Straße;
  Auf dem ebenen Strom gleiten die Flöße dahin,
Vielfach ertönt der Herden Geläut im belebten Gefilde,
  Und den Widerhall weckt einsam des Hirten Gesang.
Muntre Dörfer bekränzen den Strom, in Gebüschen verschwinden 
  Andre, vom Rücken des Bergs stürzen sie gäh dort herab.
Nachbarlich wohnet der Mensch noch mit dem Acker zusammen,
  Seine Felder umruhn friedlich sein ländliches Dach,
Traulich rankt sich die Reb empor an dem niedrigen Fenster,
  Einen umarmenden Zweig schlingt um die Hütte der Baum.
Glückliches Volk der Gefilde! noch nicht zur Freiheit erwachet,
  Teilst du mit deiner Flur fröhlich das enge Gesetz.
Deine Wünsche beschränkt der Ernten ruhiger Kreislauf,
  Wie dein Tagewerk, gleich, windet dein Leben sich ab!
Aber wer raubt mir auf einmal den lieblichen Anblick? Ein fremder
 Geist verbreitet sich schnell über die fremdere Flur!
Spröde sondert sich ab, was kaum noch liebend sich mischte,
  Und das Gleiche nur ists, was an das Gleiche sich reiht:
Stände seh ich gebildet, der Pappeln stolze Geschlechter
  Ziehn in geordnetem Pomp vornehm und prächtig daher,
Regel wird alles, und alles wird Wahl und alles Bedeutung,
  Dieses Dienergefolg meldet den Herrscher mir an.
Prangend verkündigen ihn von fern die beleuchteten Kuppeln,
  Aus dem felsigten Kern hebt sich die türmende Stadt.
In die Wildnis hinaus sind des Waldes Faunen verstoßen,
  Aber die Andacht leiht höheres Leben dem Stein.
Näher gerückt ist der Mensch an den Menschen. Enger wird um ihn,
  Reger erwacht, es umwälzt rascher sich in ihm die Welt.
Sieh, da entbrennen in feurigem Kampf die eifernden Kräfte,
  Großes wirket ihr Streit, Größeres wirket ihr Bund.
Tausend Hände belebt ein Geist, hoch schäaget in tausend
  Brüsten, von einem Gefühl glühend, ein einziges Herz,
Schlägt für das Vaterland und glüht für der Ahnen Gesetze,
  Hier auf dem teuren Grund ruht ihr verehrtes Gebein.
Nieder steigen vom Himmel die seligen Götter und nehmen
  In dem geweihten Bezirk festliche Wohnungen ein,
Herrliche Gaben bescherend erscheinen sie; Ceres vor allen
  Bringet des Pfluges Geschenk, Hermes den Anker herbei,
Bacchus die Traube, Minerva des Ölbaums grünende Reiser,
  Auch das kriegrische Roß führet Poseidon heran,
Mutter Cybele spannt an des Wagens Deichsel die Löwen,
  In das gastliche Tor zieht sie als Bürgerin ein.
Heilige Steine! Aus euch ergossen sich Pflanzer der Menschheit,
  Fernen Inseln des Meers sandtet ihr Sitten und Kunst,
Weise sprachen das Recht an diesen geselligen Toren,
  Helden stürzten zum Kampf für die Penaten heraus.
Auf den Mauren erschienen, den Säugling im Arme, die Mütter,
  Blickten dem Heerzug nach, bis ihn die Ferne verschlang.
Betend stürzten sie dann vor der Götter Altaren sich nieder,
  Flehten um Ruhm und Sieg, flehten um Rückkehr für euch.
Ehre ward euch und Sieg, doch der Ruhm nur kehrte zurücke,
  Eurer Taten Verdienst meldet der rührende Stein:
»Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest
  Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.«
Ruhet sanft, ihr Geliebten! Van eurem Blute begossen,
  Grünet der Ölbaum, es keimt lustig die köstliche Saat.
Munter entbrennt, des Eigentums froh, das freie Gewerbe,
  Aus dem Schilfe des Stroms winket der bläulichte Gott.
Zischend fliegt in den Baum die Axt, es erseufzt die Dryade,
  Hoch von des Berges Haupt stürzt sich die donnernde Last.
Aus dem Felsbruch wiegt sich der Stein, vom Hebel beflügelt,
  In der Gebirge Schlucht taucht sich der Bergmann hinab.
Mulcibers Amboß tont von dem Takt geschwungener Hämmer,
  Unter der nervigten Faust spritzen die Funken des Stahls.
Glänzend umwindet der goldene Lein die tanzende Spindel,
  Durch die Saiten des Garns sauset das webende Schiff,
Fern auf der Reede ruft der Pilot, es warten die Flotten,
  Die in der Fremdlinge Land tragen den heimischen Fleiß,
Andre ziehn frohlockend dort ein, mit den Gaben der Ferne,
  Hoch von dem ragenden Mast wehet derfestliche Kranz.
Siehe, da wimmeln die Märkte, der Kran van fröhlichem Leben,
  Seltsamer Sprachen Gewirr braust in das wundernde Obr.
Auf den Stapel schüttet die Ernten der Erde der Kaufmann,
  Was dem glühenden Strahl Afrikas Boden gebiert,
Was Arabien kocht, was die äußerste Thule bereitet,
  Hoch mit erfreuendem Gut füllt Amalthea das Horn.
Da gebieret das Glück dem Talente die göttlichen Kinder,
 Von der Freiheit gesäugt, wachsen die Künste der Lust.
Mit nachahmendem Leben erfreuet der Bildner die Augen,
  Und vom Meißel beseelt, redet derfühlende Stein,
Künstliche Himmel ruhn auf schlanken jonischen Säulen,
  Und den ganzen Olymp schließet ein Pantheon ein,
Leicht wie der Iris Sprung durch die Luft, wie der Pfeil von der Senne,
  Hüpfet der Brücke Joch über den brausenden Strom.
Aber im stillen Gemach entwirft bedeutende Zirkel
  Sinnend der Weise, beschleicht forschend den schaffenden Geist,
Prüft der Stoffe Gewalt, der Magnete Hassen und Lieben,
  Folgt durch die Lüfte dem Klang, folgt durch den Äther dem Strahl,
Sucht das vertraute Gesetz in des Zufalls grausenden Wundern,
  Sucht den ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht.
Körper und Stimme leiht die Schrift dem stummen Gedanken,
  Durch der Jahrhunderte Strom trägt ihn das redende Blatt.
Da zerrinnt vor dem wundernden Blick der Nebel des Wahnes,
  Und die Gebilde der Nacht weichen dem tagenden Licht.
Seine Fesseln zerbricht der Mensch. Der Beglückte! Zerriss' er
  Mit den Fesseln der Furcht nur nicht den Zügel der Scham!
Freiheit ruft die Vernunft, Freiheit die wilde Begierde,
  Von der heilgen Natur ringen sie lüstern sich los.
Ach, da reißen im Sturm die Anker, die an dem Ufer
  Warnend ihn hielten, ihn faßt mächtig der flutende Strom,
Ins Unendliche reißt er ihn hin, die Küste verschwindet,
  Hoch auf der Fluten Gebirg wiegt sich entmastet der Kahn,
Hinter Wolken erloschen des Wagens beharrliche Sterne,
  Bleibend ist nichts mehr, es irrt selbst in dem Busen der Gott.
Aus dem Gespräche verschwindet die Wahrheit, Glauben und Treue
  Aus dem Leben, es lügt selbst auf der Lippe der Schwur.
In der Herzen vertraulichsten Bund, in der Liebe Geheimnis
  Drängt sich der Sykophant, reißt von dem Freunde den Freund,
Auf die Unschuld schielt der Verrat mit verschlingendem Blicke,
  Mit vergiftendem Biß tötet des Lasterers Zahn.
Feil ist in der geschändeten Brust der Gedanke, die Liebe
  Wirft des freien Gefühls göttlichen Adel hinweg,
Deiner heiligen Zeichen, o Wahrheit, hat der Betrug sich
  Angemaßt, der Natur köstlichste Stimmen entweiht,
Die das bedürftige Herz in der Freude Drang sich erfindet,
  Kaum gibt wahres Gefühl noch durch Verstummen sich kund.
Auf der Tribüne prahlet das Recht, in der Hütte die Eintracht,
  Des Gesetzes Gespenst steht an der Könige Thron,
Jahrelang mag, jahrhundertelang die Mumie dauern,
  Mag das trügende Bild lebender Fülle bestehn,
Bis die Natur erwacht, und mit schweren ehernen Händen
  An das hohle Gebäu rühret die Not und die Zeit,
Einer Tigerin gleich, die das eiserne Gitter durchbrochen
  Und des numidischen Walds plötzlich und schrecklich gedenkt,
Aufsteht mit des Verbrechens Wut und des Elends die Menschheit
  Und in der Asche der Stadt sucht die verlorne Natur.
O, so öffnet euch, Mauren, und gebt den Gefangenen ledig,
  Zu der verlassenen Flur kehr er gerettet zurück!
Aber wo bin ich? Es birgt sich der Pfad. Abschüssige Gründe
  Hemmen mit gähnender Kluft hinter mir, vor mir den Schritt.
Hinter mir blieb der Gärten, der Hecken vertraute Begleitung,
  Hinter mir jegliche Spur menschlicher Hande zurück.
Nur die Stoffe seh ich getürmt, aus welchen das Leben
  Keimet, der rohe Basalt hofft auf die bildende Hand,
Brausend stürzt der Gißlbach herab durch die Rinne des Felsen,
  Unter den Wurzeln des Baums bricht er entrüstet sich Bahn.
Wild ist es hier und schauerlich öd. Im einsamen Luftraum
  Hängt nur der Adler und knüpft an das Gewölke die Welt.
Hoch herauf bis zu mir trägt keines Windes Gefieder
  Den verlorenen Schall menschlicher Mühen und Lust.
Bin ich wirklich allein? In deinen Armen, an deinem
  Herzen wieder, Natur, ach! und es war nur ein Traum,
Der mich schaudernd ergriff mit des Lebens furchtbarem Bilde,
  Mit dem stürzenden Tal stürzte der finstre hinab.
Reiner nehm ich mein Leben von deinem reinen Altare,
  Nehme den fröhlichen Mut hoffender Jugend zurück!
Ewig wechselt der Wille den Zweck und die Regel, in ewig
  Wiederholter Gestalt wälzen die Taten sich um.
Aber jugendlich immer, in immer veränderter Schöne
  Ehrst du, fromme Natur, züchtig das alte Gesetz,
Immer dieselbe, bewahrst du in treuen Händen dem Manne,  
  Was dir das gaukelnde Kind, was dir der Jüngling vertraut,
Nährest an gleicher Brust die vielfach wechselnden Alter;
  Unter demselben Blau, über dem nämlichen Grün
Wandeln die nahen und wandeln vereint die fernen Geschlechter,
  Und die Sonne Homers, siehe! sie lachelt auch uns.

 

Δ

El paseo


¡Te saludo, montaña mía, con tu rosada cima radiante,
  te saludo, sol, que tan dulcemente la iluminas!
También a vosotros os saludo, campos vivaces, tilos susurrantes,
  y al coro alegre que se mece entre las ramas,
también a ti, azul sereno, que se extiende inmenso
  en torno a la parda montaña, sobre el verde bosque,
y también en torno a mí, liberado por fin de la prisión de mi estancia
  y de la angosta conversación, feliz de estar confiado a ti.
La corriente balsámica de tu viento penetra en mí y me conforta
  y la vigorosa luz recrea a la sedienta mirada,
poderosamente brillan los colores cambiantes sobre el prado en floración,
  pero sus encantadores contrastes se resuelven con elegancia,
libre me acoge el amplio tapiz de los pastos,
  a través de su verdor serpentea amable el sendero campestre,
la hacendosa abeja zumba a mi alrededor, con alas dubitantes
  danza la mariposa sobre el trébol rojo,
un rayo del sol me alcanza ardiente, los vientos de poniente yacen silenciosos,
  sólo el canto de la alondra agita el aire sereno.
Mas ahora el viento ruge desde un bosque cercano, se abaten
  las copas de los chopos y ondea con el viento la hierba plateada,
me envuelve la noche ambrosíaca; el aire fresco
  de un sombrío hayedo me acoge como techo poderoso,
en el misterio del bosque se me oculta de repente el paisaje
  y un sendero serpenteante me conduce hacia lo alto.
Furtivamente penetra la trama frondosa de las ramas
  una débil luz, y asoma sonriente el azul.
De repente se rasga el velo. El bosque abierto me devuelve
  sorprendido el deslumbrante esplendor del día.
El horizonte se eleva inabarcable ante mi vista
  y una montaña azulada traza los confines del mundo.
Al pie del monte, en el abismo que se precipita frente a mí,
  corre el espejo vivaz de la verdosa corriente.
Infinito diviso el Éter bajo mí, infinito sobre mí,
  con vértigo si miro hacia lo alto, con terror si miro hacia abajo;
pero entre la eterna altura y la eterna profundidad
  un sendero apuntalado guía seguro al caminante.
Sonriendo discurren las fértiles orillas ante mí
  y el valle esplendoroso celebra la felicidad del trabajo.
Mira aquellas líneas que limitan la propiedad del campesino,
  Deméter las ha trazado sobre el tapiz de los campos.
Benéfica es la letra de la ley, obra del Dios que al hombre sostiene,
  desde que el amor huyó espantado de un mundo férreo,
Pero un serpenteo más libre atraviesa los campos reglados,
  enredándose aquí en el bosque, encaramándose allí a la montaña,
camino que une los países como un tenue vínculo;
  sobre la lenta corriente se deslizan las balsas,
el campanilleo de los rebaños resuena por los campos bulliciosos
  y el solitario canto del pastor despierta al eco.
Pueblos alegres adornan el río, otros desaparecen en el bosque,
  y otros se desparraman por la ladera de la montaña.
Todavía vive el hombre en armonía con el campo,
  sus tierras se extienden pacíficamente en torno a su rústico techo,
la vid trepa con familiaridad hasta la baja ventana,
  el árbol rodea la casa con el abrazo de sus ramas.
¡Pueblo feliz de los campos! No despierto aún a la libertad,
  compartes alegre con tus tierras la ley limitada.
El ciclo regular de las cosechas define tus deseos,
  tu vida discurre en función de tu trabajo cotidiano.
Más, ¿quién me roba en un instante esta grata visión?
  Un espíritu foráneo se extiende veloz sobre los campos extranjeros!
Hostil se aísla cuanto amorosamente se vinculaba sin mezclarse
  y sólo es igual aquello que como tal se ordena:
veo formarse castas, una generación orgullosa como chopos
  se levanta airada con ordenada pompa,
todo se convierte en regla, en elección y significado,
  este séquito de siervos me anuncia la llegada de un dominador,
desde lejos lo anuncia el brillo de las cúpulas iluminadas,
  sobre base rocosa se alza la elevada ciudad.
Los faunos del bosque son expulsados a lugares más salvajes,
  pero la devoción confiere a la piedra una vida más alta.
El hombre estrecha su vecindad con el hombre. Su entorno se empequeñece,
  más activo, el mundo se revoluciona en él con rapidez.
Mira cómo empieza la lucha impetuosa de las fuerzas encolerizadas,
  si grande es su disputa, más grande es su unión.
Un único espíritu vivifica mil brazos, un único corazón,
  inflamado de un sentimiento, late en mil pechos,
palpita por la patria y arde por la ley de los antepasados
  cuyos restos venerables reposan aquí sobre la tierra amada.
Del cielo descienden benévolos dioses y adquieren
  una morada festiva en el recinto consagrado,
se presentan con el regalo de espléndidos dones: Ceres primero
  trae el regalo del arado, Herrnes el ancla,
Baco la uva, Minerva el fruto verde del olivo,
  también Poseidón porta el caballo de batalla,
la madre Cibeles engancha los leones al carro
  y se convierte en ciudadana al traspasar la puerta hospitalaria.
¡Piedras sagradas! De entre vosotras crecieron los colonos de la humanidad,
  que llevaron sus costumbres y el arte a las islas más lejanas del mar,
los sabios dictaron el derecho junto a estas puertas de la sociedad
  y los héroes las atravesaron para luchar por los penates.
Sobre este muro aparecieron las madres con los lactantes en brazos
  mirando a las tropas hasta que el horizonte las ocultó.
Implorando se arrodillaron entonces ante los altares de los dioses,
  pidiendo gloria y victoria, rezando por vuestro retorno.
Honor y victoria fueron concedidos, pero sólo regresó la gloria,
  una piedra conmovedora proclama el valor de vuestras acciones:
«Caminante, si vas a Esparta, anuncia allí que nos has visto
  aquí yacer, como la ley lo ordenó».
¡Reposad serenos, queridos! Regalo por vuestra sangre
  verdea el olivo, germina la valiosa semilla.
El trabajo alegre y el gozo de la propiedad entusiasman,
  desde los juncos del torrente saluda el dios azul.
El hacha se abate silbando sobre el árbol, la dríada gime,
  desde lo alto de la montaña, se precipita con estruendo la pesantez.
De la cantera cae la piedra, impulsada por la palanca,
  el minero se sumerge en el abismo de la montaña.
El yunque de Vulcano retumba con la cadencia de los golpes de martillo,
  bajo el puño saltan las chispas del acero.
El lino dorado ciñe radiante al huso bailarín,
  por las torcidas maromas cruza tejedor el barco,
desde la lejana bahía llama el piloto, esperan las flotas
  que transportan a tierra extranjera el fruto del duro trabajo local,
otros introducen con júbilo los bienes de países lejanos,
  en lo alto de un mástil ondea una guirnalda de fiesta.
Mira cómo pululan los mercados, instrumentos de una vida feliz,
  ruge en el oído perplejo el caos de lenguas extrañas.
El comerciante amontona en la tienda los frutos de la tierra,
  lo que el suelo africano produce bajo el sol ardiente,
lo que tuesta Arabia, lo que ofrece la extrema Tule,
  todo aquello con lo que Amaltea satisfecha llena su cuerno.
La felicidad confieren allí las hijas de los dioses al talento,
  criadas por la libertad, crecen las artes del placer.
El artista deleita la vista con su actividad imitadora,
  y animada por el escoplo habla y siente la piedra,
Un cielo artificial se suspende sobre las esbeltas columnas jónicas,
  y un Panteón acoge en sí a todo el Olimpo,
ágil como el salto de Iris en el cielo, como la flecha del arco,
  atraviesa el arco del puente la corriente impetuosa.
En su tranquila estancia el sabio medita mientras tanto,
  proyecta órbitas enormes e investigando se aproxima al espíritu creado
prueba el poder de la materia, el odio y el amor del magnetismo,
  persigue al sonido por el aire y al rayo por el Éter,
busca una ley estable en el terrible misterio del azar,
  busca un punto fijo entre la fuga de los fenómenos.
La escritura presta cuerpo y voz a los pensamientos mudos
  y la palabra escrita se transmite a través de la corriente de los siglos.
Ante la mirada asombrada se disipa la niebla de la ilusión
  y las sombras de la noche ceden ante la luz del día naciente.
El hombre rompe feliz sus cadenas. Mas no rompa
  con las cadenas del miedo las riendas del pudor.
La razón invoca libertad, pero también la exigen los instintos
  y ambos se sustraen con avidez de la sagrada naturaleza.
En la tempestad se sueltan las anclas que le sujetaban al resguardo de la orilla
  la corriente agitada le atrapa con su poder,
le arrastra hasta el infinito, la costa desaparece,
  sobre la cresta del oleaje se balancea el bote desarbolado,
detrás borran las nubes a las firmes estrellas de la Osa,
  ya no queda nada, incluso Dios se ha perdido en el seno.
De la conversación desaparece la verdad, de la vida
  la fe y la lealtad, mienten hasta los labios que juran.
En la alianza más profunda del corazón, en el misterio del amor
  se presenta el sicofante desgarrando entre sí a los amigos,
la traición escruta a la inocencia con ávida mirada,
  el colmillo del vicio asesina con su dentellada venenosa.
Venal es el pensamiento en el espíritu corrupto, el amor
  despoja al libre sentimiento de su nobleza divina;
de tus sagrados símbolos, verdad, se ha apoderado la mentira,
  violando las voces preciosas de la naturaleza
que el corazón indigente reconoce en el impulso de felicidad,
  el sentimiento sincero se insinúa apenas en el silencio.
En la tribuna alardea el derecho, en el hogar la concordia,
  el espectro de la ley se alza junto al trono de los reyes,
puede que las momias duren años o siglos,
  que permanezca la imagen engañosa de una vida plena,
hasta que la naturaleza despierte, y la necesidad y el tiempo
  rocen con sus poderosas manos el edificio vacío,
como una tigresa que rompe la reja de hierro
  al recordar súbitamente el bosque de Numidia
se alza la humanidad con el coraje de la infamia y la miseria padecida
  y en las cenizas de la civilización busca la naturaleza perdida,
¡Así os abrís, oh muros, y ponéis en libertad al prisionero,
  para que regrese, salvado, al campo que un día abandonó!
Mas ¿dónde estoy? El camino se oculta. Escarpados barrancos me impiden
  el paso hacia adelante y por detrás como abismos que bostezan.
Tras de mí queda la fiel compañía de los jardines y los setos,
  ya no hay huella alguna de trabajo humano.
Tan sólo veo ruda materia, de donde puede brotar la vida,
  y la roca bruta que aguarda la mano del artista,
el torrente se precipita impetuoso a través de la garganta
  y bajo las raíces del árbol abre furiosamente una salida.
Todo es aquí salvaje, terrible yermo. Sólo el águila se alza
  en el cielo desierto y une el mundo con las nubes.
Ningún soplo de viento me alcanza el eco perdido
  de las fatigas y placeres humanos.
¿Estoy realmente solo? No. Estoy de nuevo en tus brazos,
  naturaleza, en tu corazón. Fue sólo un sueño terrible
que me atacó con las imágenes espantosas de la vida,
  pero descendiendo al valle desaparecen las tinieblas.
Recibo una vida más pura de tus puros altares,
  ¡recupero el alegre coraje de la esperanzada juventud!
La voluntad cambia eternamente el fin y la regla,
  los hechos cambian y se repiten de mil maneras.
Pero tu honestidad, tu juventud y tu bella diversidad,
  naturaleza fiel, rinden honor a la vieja ley.
Siempre la misma, conservas en buenas manos para el hombre maduro
  lo que te confiaron el niño juguetón y el joven,
alimentas con el mismo pecho la múltiple diversidad de las épocas;
  bajo el mismo azul, sobre el mismo verde
discurren unidas las generaciones presentes y las lejanas.
  Mira cómo el sol de Homero también a nosotros nos sonríe.

 

[Poesía filosófica. Traducció de Daniel Innerarity. Hiperión. Madrid 1991]

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